Was tun bei Schlafstörungen?
Leiden Sie auch unter Schlafstörungen? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen Menschen auch. Etwa ein Drittel aller deutschen Erwachsenen leidet hin und wieder an Schlaf- oder Einschlafstörungen. Jeder zehnte leidet sogar an einer chronischen Schlafstörung. Und dieser Leidensdruck ist enorm und wirkt sich durch den gesamten Tagesablauf aus. Die Lebensqualität ist enorm reduziert, die Leistungsfähigkeit ebenfalls.
Ursachen für Schlafstörungen
Manche Schlafstörungen treten nur ab und an mal auf. Andere Menschen leiden dagegen bereits unter bereits chronischen Schlafstörungen. Mittel gegen Schlafstörungen helfen nur, wenn Sie auch die Ursachen kennen und die geeigneten Maßnahmen ergreifen.
Oft wird der Schlaf durch geringe Anlässe gestört: ein Flugzeug durchbricht die Schallmauer, ein lautes Moped knattert unter dem offenen Fenster vorbei, oder die Katze springt aufs Bett. Meist wachen wir dann kurz auf, registrieren die Störung und schlafen dann auch gleich wieder ein. Das ist mehr oder weniger normal, und darüber braucht man sich auch keine Gedanken zu machen. Tritt die gleiche Störung regelmäßig auf, z.B. der schwerhörige Nachbar aus der Wohnung untendrunter hört nachts in aller Lautstärke fern, dann hilft meist ein nettes Gespräch unter Nachbarn.
Eine häufige Ursache für Schlafstörungen ist auch ein schnarchender Partner. Während dieser mehr oder weniger gut schläft, hält die Dauersäge Sie bei (schlechter) Laune. In diesem Fall sollten Sie mit unbedingt Ihrem Partner sprechen, natürlich ohne ihm Vorwürfe zu machen, und sich gemeinsam nach Hilfen gegen das Schnarchen umschauen.
Solche dauerhaften Störungen des Schlafs sind nämlich nicht sehr gesund, und von einem erholsamen Schlaf kann man da nicht mehr sprechen. Wer morgens früh aufstehen muss und einen anstrengenden Job vor sich hat, kann es sich nicht leisten, verschlafen oder unkonzentriert an der Arbeitsstelle anzutreten.
So kann man viele äußere Störquellen wie Lärm, Licht, Kälte oder Wärme schnell identifizieren und meist auch abstellen oder zumindest entschärfen. Manchmal muss man auch zu einem Trick greifen.
Beispiel: Sie wachen jeden Morgen gegen halb drei auf, können aber nicht herausfinden, was Sie aufgeweckt hat. Stellen Sie sich den Wecker auf viertel nach zwei. Lauschen Sie auf die Geräusche. Vielleicht kommt kurz vor halb drei der Nachbar nach Hause und knallt die Tür zu? Das geht relativ schnell, reicht aber, um Sie aus dem Schlaf aufzuwecken. Bis Sie dann wach sind, ist der Lärm schon vorbei. Jetzt haben Sie die Störquelle, und nun können Sie entsprechend handeln.
Doch leider ist es nicht immer so leicht. Denn oft sind die Schlafstörungen nicht durch direkte äußere Einflüsse bedingt, sondern durch ganz andere, subtile Prozesse.
Häufig kommt es vor, dass man Probleme aus dem Alltag mit ins Bett nimmt. Dann schläft man entweder zwar ein, wird aber irgendwann wieder wach, weil einen die Sorgen quälen. Oder man schläft erst gar nicht ein und wälzt sich schlaflos von einer Seite auf die andere.
Menschliche Hilfe statt Schlaftablette
Spätestens hier sollte man die Hilfe von Fachleuten in Anspruch nehmen. Denn der gewohnheitsmäßige Griff zur Schlaftablette oder zu anderen Beruhigungsmitteln, vor allem Alkohol löst nicht das Problem, sondern schadet auf Dauer Ihrer Gesundheit.
Bei seelischen Problemen und Belastungen helfen Gespräche mit guten Freunden oder Freundinnen, aber auch mit professionellen Menschen wie Hausarzt, Seelsorgern, Therapeuten und Psychologen. Das muss Ihnen nicht peinlich sein. Es heißt ja nicht gleich, dass Sie „eine Klatsche haben“. Wenn Sie vorher mit Ihrem Arzt sprechen, kann es auch sein, dass die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung übernimmt.
Auch körperliche Ursachen können den Schlaf nachhaltig stören. Wenn das Bein einschläft, wenn Sie mit Herzrasen aufwachen oder wenn Sie ständig mit Sodbrennen aufwachen, könnte dies auf ein ernsthaftes gesundheitliches Problem hinweisen. Sofern Sie solche Symptome bemerken, sollten Sie dies mit Ihrem Arzt besprechen. Aber auch wenn Sie keine Symptome feststellen, hilft ein Arztgespräch, weniger offensichtliche Ursachen abzuklären. Denn wenn Sie zum Beispiel unter einer Schlafapnoe, also kurzzeitigem Aussetzen des Atems leiden, merken Sie das nicht unbedingt selbst. Und das ist fatal, denn eine Schlafapnoe kann lebensbedrohlich sein. Ähnliches gilt für Herzrhythmusstörungen.
Wenn Sie oder Ihr Arzt den Ursachen nicht auf die Schliche kommen, sollten Sie den Gang ins Schlaflabor wagen. Dort wird Ihr Schlaf gezielt überwacht. Insbesondere die Körperfunktionen werden streng kontrolliert und protokolliert. So wird man beispielsweise herausfinden, ob Sie Atemaussetzer haben, wie die einzelnen Schlafphasen ablaufen und welche Schlafstörungsform bei Ihnen vorliegt. So lassen sich auch Ihre Schlafstörungen möglicherweise endlich identifizieren.